Das Zuhören

Oftmals wird das Wort Zuhören im Zusammenhang mit Kommunikation und Sprache genannt. Dabei wird Zuhören mal als das bewusste Hinhören, mal auch als Aktives Zuhören bezeichnet, in dem bewusst auf das Gesagte und Gemeinte des Gesprächspartners eingegangen wird.

 

In diesem Artikel soll es aber mehr um das selektive Wahrnehmen gehen, welches ein Zuhören erst ermöglicht. Wie schon in den Artikeln „Hören“ und „Sprache“ erklärt wurde, ist das Hören eine komplexe Wahrnehmung, die zugleich Töne, Sprache, Richtung der Signale  und Emotionen auseinanderhalten kann.

 

Stellen wir und vor, dass wir uns auf einer guten Party befinden. Aus den Boxen schalt laute Musik, es sind viele Menschen in einem Raum, die sich angeregt unterhalten, manche singen den Songtext mit, Stühle scharren über den Parkettboden, irgendwo in der Küche werden Weinflachen aufgestellt und uns direkt gegenüber steht ein guter alter Freund, dem wir seinen Urlaubserlebnissen lauschen. Wie schaffen wir es dem Gespräch mit unserem Freund folgen zu können, wo sich doch unmittelbar neben uns eine Gruppe lautstark über die nächste Freizeitgestaltung unterhält. Wie schafft es unser Gehirn die Musik und all die anderen Geräusche auszublenden?

 

Früher ging man davon aus, dass ein Art Filtersystem zwischen Ohr und Zentralnervensystem vorgelagert wäre, welches nur begrenzt Informationen zum Gehirn weiterleiten würde. Heute verfolgt man eher die Theorie, dass die Hülle der Informationen vorerst in einem Art sensorischen Gedächtnis, zwischengespeichert wird. Danach wird mit Hilfe der Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis geprüft, welche Wichtigkeit die Informationen für das Individuum haben. Anschließend werden nach Grad der Bedeutung die akustischen Signale verarbeitet. Demnach erfolgt die selektive Wahrnehmung immer im Hinblick auf die Vorerfahrungen des Menschen.

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